EAP Tagung Oktober 2023

 

Das Herbst Meeting der EAP fand erstmalig unter der Leitung von Irena Bezić, frisch gewählte neue Präsidentin der European Association for Psychotherapy und Co-Vorsitzende des Ausschusses der nationalen Dachverbände (NUOC), statt. In ihrer Antrittsrede plädierte sie dafür, trotz aller Probleme, mit denen sie in den 43 europäischen Ländern, die in der EAP vertreten sind, konfrontiert seien, untereinander in Verbindung zu bleiben – mit Ländern unterschiedlicher Traditionen, nationaler Agenden und kultureller Kommunikationsstilen. Der Beruf der Psychotherapeutin und des Psychotherapeuten könne dazu beitragen, den Kontakt zu verbessern und eine konstruktive Kommunikation auch in der heutigen chaotischen Welt zu ermöglichen. Ihr Ziel sei es, die Zusammenarbeit zwischen den Psychotherapeut*innen in den europäischen Ländern zu verstärken und Alternativen zur Fragmentierung, zum Rückzug und zur Isolation im Kontext der gegenwärtigen Herausforderungen und politischen Krisen in Europa zu finden.

Ex-Präsidentin Patricia Hunt teilte mit, dass sie sich zum Thema «Psychotherapy in times of existential crisis» mit einer Gruppe der ukrainischen Dachorganisation treffen und sich mit ihnen in Zusammenhang mit existenziellen Krisen auseinandersetzen wolle. Geplant sei ein drittes Symposium, das im nächsten Jahr zu diesem Thema durchgeführt werden soll. Die Symposien seien eine Möglichkeit, über die Auswirkung von Psychotherapie in extremen Situationen zu sprechen, die zu neuen Ideen in der Arbeit führen könnten.

In der Vision & Strategy Diskussion wurde die Frage gestellt, wie Psychotherapie definiert werden könne, und zwar nicht nur als Heilberuf, sondern aus einer philosophischen Perspektive. Es stellte sich heraus, dass es schwierig sein wird, den richtigen Schwerpunkt zu setzen, da Psychotherapie in den verschiedenen Ländern anders geregelt ist und sich daraus andere Schwerpunkte ergeben. Man kam zum Schluss, dass in diesem Sinne mit verschiedenen Strategien gearbeitet werden müsse.

Eine Gruppe von fünf RepräsentantInnen aus fünf verschiedenen Ländern haben eine Initiative gestartet, die Psychotherapeut*innen in der Ukraine und der anliegenden Ländern unterstützen soll. In diesem European Room soll es darum gehen, dass diese Psychotherapeut*nnen, für die Krieg ein tägliches Erleben ist, anderen aus kriegsunversehrten Ländern berichten können, wie sie unter diesen Umständen leben und arbeiten, und dass sie berichten können, was für ein unermesslicher Schaden Krieg für die Bevölkerung bedeutet.