Referentenentwurf zur Psychotherapiereform vom 3.1.2019

 

Vom Bundesministeriums für Gesundheit

zum Gesetz zur Reform der  Psychotherapeutenausbildung

Zur Zielsetzung schreibt das Bundesministerium: "Ziel dieses Gesetzentwurfs ist es, Patientinnen und Patienten, die einer psychotherapeutischen Behandlung bedürfen, eine qualifizierte, patientenorientierte, bedarfsgerechte und flächendeckende psychotherapeutische Versorgung auf dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen."

Hier die 76 Seiten Referentenentwurf: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/GuV/P/PsychThG-RefE.pdf

Der Dachverband für Psychotherapie (DVP) begrüßt grundsätzlich die Reform der Psychotherapeutenausbildung und befürwortet die Einrichtung eines grundständigen Studienganges Psychotherapie mit anschließender Fachweiterbildung. Unklar ist welche Folgen das für die ebenfalls angekündigte Reform des Heilpraktikergesetzes haben wird.

Im Referentenentwurf steht z.B. auch: "Mit der Neuregelung werden die Strukturen der Psychotherapeutenausbildung schließlich den Strukturen der übrigen Heilberufsausbildungen, insbesondere der akademisch qualifizierten Heilberufe, angepasst." In Bezug auf die "Strukturen der übrigen Heilberufsausbildungen" fordern seit einiger Zeit die Ärztekammer, der Münsteraner Kreis sowie einige Politiker die Abschaffung des Heilpraktikerberufs oder alternativ die Einführung spezialisierter "Fach-Heilpraktiker" als Zusatzqualifikation für bestehende Gesundheitsfachberufe. Auch die Gesundheitsminister Deutschlands haben "eine zwingende Reformbedürftigkeit des Heilpraktikerwesens" festgestellt und dazu eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe eingerichtet.

Die Intensität dieser Reformbestrebungen und der öffentlichen Diskussionen dazu ist neu und kann dazu führen, dass auch die Zulassung zum Heilpraktiker für Psychotherpie eingeschränkt wird auf eine "Zusatzqualifikation für bestehende Gesundheitsfachberufe". Auch der Bestandsschutz kann nicht eindeutig als sicher gelten. Deshalb ist es sehr wichtig die Entwicklungen in diesem Bereich sehr genau unter die Lupe zu nehmen und zu versuchen darauf Einfluss zu nehmen. Wir als Deutscher Dachverband für Psychotherapie diskutieren dies in unseren Gremien, insbesondere bei den Mitgliederversammlungen und den regelmäßigen Treffen der Mitgliedsverbände/-institute.